Als erste Microstock Bildagentur hat Shutterstock am 14. Mai 2012 den eigenen Börsengang angekündigt. Shutterstock plant beim Börsengang bis zu 115 Millionen US$ einzunehmen und wird an der Börse an der New York Stock Exchange unter dem Kürzel SSTK geführt werden. Es ist noch nicht entschieden wie viele Anteile zu welchem Preis gezeichnet werden können. Es könnte sogar sein, dass der Börsengang von Shutterstock weit mehr als 115 Millionen US$ einbringt.
Da vor einem Börsengang sehr viele Firmendaten wie z.B. Umsätze u.s.w. offiziell gemacht werden müssen, findet man im offiziellen Anmeldeformular (S-1) sehr viele Hintergrundinformationen. Wir haben uns mal die Mühe gemacht und einige wichtigen Informationen für alle Shutterstock Fotografen zusammen gesammelt.
Fakten und Hintergründe über Shutterstock
- 21,8 Millionen US$ Gewinn bei 120 Millionen US$ Umsatz im Jahr 2011
- Mehr als 550.000 zahlende Kunden (71% mehr Kunden gegenüber dem Vorjahr)
- 9 Millionen Besucher auf der Webseite pro Monat
- 58 Millionen herunter geladene Bilder im Jahr 2011
- Kunden kommen aus mehr als 150 Ländern
- Durchschnittlich bezahlten Kunden 3.00 US$ pro Bild (Auszahlung an den Fotografen ca. 0,32$-0,38$)
- 19 Millionen Bilder verfügbar
- 10.000 Fotos werden pro Tag hinzugefügt
- 35.000 Fotografen und Illustratoren
- 200 Millionen Dateien heruntergeladen/gekauft davon alleine 58 Millionen im Jahre 2011
- EMEA (also Europa und angrenzende Staaten) machen 46% des Gesamtumsatzes. (USA nur 34%)
- Europa (EMEA) ist der wichtigste Markt
- John Oringer hat 2003 Shutterstock mit 33.000 Bildern gegründet
- Vor dem Börsengang wird Shutterstock seine LLC von New York in eine Inc. nach Delaware verlegen
- Shutterstock bietet seinen Angestellten Aktienoptionen an
Was bedeutet der Börsengang für Shutterstock Fotografen?
Viele Fotografen stehen diesen Änderungen mit Skepsis gegenüber. Eine Firma die Ihren Anlegern Rechenschaft schuldig ist, könnte Entscheidungen treffen, welche sich negativ auf die Fotografen auswirken. Meiner Meinung nach übersieht man gerne worauf der Erfolg von Shutterstock aufgebaut ist – auf die Fotografen und frisches Bildmaterial. Der Markt benötigt (trotz oder gerade wegen des „Überangebots“) immer neue Bilder und Grafiken.
Wie gut verdienen aktuell Fotografen bei Shutterstock?
Laut der letzten Microstock Group Umfrage kommen bei den teilgenommenen Fotografen mehr als 56% der Einnahmen von Shutterstock (eine Steigerung von 48% im Jahre 2010). Ausserdem liefert Shutterstock mit einem Anteil von 37% einen der besten RPI (Return-per-Image = Verdienst pro Bild).
Der Börsengang (oder die Vorbereitungen darauf) haben Shutterstock ausserdem dazu veranlasst für Ihre Fotografen einige tolle neue Tools und Funktionen zu veröffentlichen. Darunter z.B. das Keywords Trends Tool oder ein Tool womit ich herausfinde mit welchem Keyword sich mein Bild verkauft hat (wir berichteten).
Das passiert aktuell auf dem Markt
Man sollte ausserdem beachten, dass es gerade ein 150 Millionen US$ Investment von KKR in Fotolia gab. Fotolia ist einer der größten Konkurrenten auf dem Europäischen Markt für Shutterstock. Das wird Shutterstock zwingen weiterhin innovativ zu sein und Neukunden im SMB Bereich zu suchen (wie aus den IPO Papieren hervorgeht). Man munkelt ausserdem darüber das Getty Images auch wieder an die Börse will (Getty Images wurde 2008 für 2,4 Milliarden US$ von der Börse genommen.)
Ich komme daher (für mich) zum Schluss: Mehr Kunden = mehr Downloads = besserer Verdienst für die (Shutterstock) Fotografen!
Schauen wir mal wie es in 1 Jahr aussieht und für wieviel Shutterstock dann wirklich an der Börse gehandelt wird. Es bleibt also weiter spannend!
Guter Artikel mit vielen guten Fakten, danke dafür. Ich wusst noch gar nicht das Shutterstock an die Börse geht. Mal gespannt wie da die Preise aussehen.