Flickr Mitglieder haben ab sofort noch mehr Chancen, ihr Fotos in der Getty Image Kollektion anzubieten. Nachdem Getty Images bereits zwei mal das Abkommen mit Flickr erweitert hatte, erlaubt Getty Images jetzt jedem Fotografen seine Fotos einzureichen.
Als das Abkommen zum ersten mal 2008 bekannt gegeben wurde, hatte Getty nur davon gesprochen selbst spannende Fotos auf Flickr zu suchen und den Fotografen dann ein Angebot zu machen. Innerhalb 2 Jahren wurden dabei 100.000 Fotos der Flickr Kollektion von Getty hinzugefügt.
Ab sofort können alle Flickr Mitglieder den „Request to License“ link neben einem ihrer Fotos aktiveren, damit kann ein potentieller Kunde anfordern das er das Foto kaufen möchte. Dabei wird dann ein Kontakt zwischen dem potentiellen Kunden und einem Getty Vertriebler hergestellt, der dann die Lizenz besprechen wird.
Aktuell bedeutet das also, dass Flickr Mitglieder diese Funktion manuell aktivieren müssen um Ihre Fotos über Getty verkaufen zu können.
Sobald Getty Images das angeforderte Foto überprüft hat senden sie eine FlickrMail an den Fotografen um entweder eine Kommerzielle oder eine Editorial Nutzung zu vereinbaren. Der Fotografen kann dabei die Lizenz selbst wählen.
Preise und Fotografenanteile
Fotos können in verschiedenen Größen verkauft werden und die Preise liegen zwischen 5$ und 400$. Aktuell ist noch unklar ob die Flickr Fotografen pro Verkauf oder nur einmalig bezahlt werden. Die Fotografenanteile liegen zwischen 20% für ein Royalty Free Foto und 30% für ein Rights Managed Bild.
Bei Flickr ist aktuell eine große Diskussion ausgebrochen warum man keine einzelne Fotos zum verkauf anbieten kann sondern nur alle Fotos auf einmal. Ausserdem ist keine Funktion vorhanden einzelne Fotos wieder aus dem Verkauf zu nehmen.
40 Millionen Fotografen – 4 Milliarden Fotos – die größte Bildagentur der Welt!
Natürlich machen sich die professionellen Fotografen jetzt noch mehr Sorgen um Ihre Aufträge und Verkäufe bei Getty. Nicht nur das „Amateure“ ihre Fotos bei den „bösen“ Microstock Bildagenturen anbieten und teilweise sehr erfolgreich verkaufen, sondern jetzt werden noch weitere 40 Millionen Hobbyknippser dazu aufgefordert ihre 4 Milliarden (ja es sind wirklich so viele) Fotos unter Wert zu verschleudern. Ich würde sagen, einfach einmal abwarten ob das wirklich so ist. Oft hat sich Qualität vor Quantität durchgesetzt.
Einige Journalisten und Fotografen warnen davor das Flickr Fotografen den Wert ihrer Fotos oft nicht einschätzen können und diese dann eventuell unter Wert verkaufen könnten (20% Fotografen 80% Getty). Andererseits wird jeder der einmal als Fotograf angefangen hat verstehen wie es ist seinen ersten 50$ Scheck/Überweisung in den Händen zu halten die man mit seinen Fotos verdient hat. Einige Fotografen werden sich daher freuen überhaupt etwas für ihre Fotos zu bekommen, ganz abgesehen von der Anerkennung.
Fazit
Für mich ist der Deal den Getty Images gemacht hat genial. Getty Images hat damit die größte Bildagentur der Erde erschaffen und mit 4 Milliarden Fotos eine Auswahl geschaffen, die fast nicht mehr zu schlagen sein wird. Sollte Getty es hinbekommen die Fotografen noch weiter zu motivieren professionelle Fotos zu machen und diese anzubieten, muss sich auch die Microstock Branche warm anziehen. Alle die daran zweifeln das Flickr Fotos überhaupt verkaufbar sind sollten sich einfach einmal einige der Top Bilder und Fotografen auf Flickr anschauen oder in die aktuelle Flickr Getty Kollektion reinschauen. Den Flickr Fotografen kann ich nur raten es einmal auszuprobieren oder einfach direkt an Microstock Bildagenturen anzubieten und einige Fotos erstmal einzeln anzubieten. Schade das Flickr nicht meine Idee mit dem „Verkauf“ der Fotos via Micropaymentdienst Flattr aufgegriffen hat, das wäre eine andere Möglichkeit Fotografen für tolle Fotos zu belohnen.